Eingefrorener Diesel

Es gibt 77 Antworten in diesem Thema, welches 12.067 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dabbeldegger.

  • Für eingefrorenen Diesel muß ich keine -40°-Expeditionen mit dem Dicken machen.
    Gestern morgen -20° - springt super an und läuft auch rund.
    Nach 25km ab auf die Autobahn und Tempomat bei 130 gelockt.
    Nach 50km fängt er an zu stottern und ich reihe mich in die Reihe der anderen liegengebliebenen Dieselfahrzeuge ein. Nach einer Weile fängt er sich wieder und er fährt den Rest mit 100km/h.
    Dann kurz vorm Ziel noch einmal einen LKW überholen wollen - also etwas mehr Gas und das wars. Filter kurz vorm zusulzen. Ich rolle die letzten km bis zum Ziel abseits der Autobahn über Nebenstraßen und Feldwege mit 10-20kmh. Bei jedem kleinen Hügel stottert er und mit letzter Kraft überwindet er die 10m-Steigungen der norddeutschen Tiefebene. Das Laufen im Stand hat dann wenigstens dazu geführt, daß die Kristalle sich wieder auflösen. Zur Sicherheit fahre ich die 200km Rückweg am Abend aber nur mit 100 und einem unguten Gefühl.
    Ende der Woche kommt eine Filterheizung rein - auch wenn ich sie dank wärmerer Temperaturen im März nicht mehr brauche, aber der nächste Winter wird auch wieder kommen.
    War wohl der Fahrtwind, der im Motorraum alles zu stark ausgekühlt hat.

  • Das is natürlich sehr unangenehm... :(


    Aber sollte der Diesel an den Tankstellen nicht bis ca. -25° sicher sein?! ?(

    Einmal editiert, zuletzt von NAVARA LE ()

  • Zitat

    Original von NAVARA LE
    Aber sollte der Diesel an den Tankstellen nicht bis ca. -25° sicher sein?! ?(


    Das dachte ich auch, vorallem wird der Diesel im Tank ja während der Fahrt durch den Rücklauf warm und dachte eher an eine Verstopfung im Luftfilter, bis dann auf dem BAB-PP ein XTrail-Fahrer auf mich zukam und fragte: "na auch eingefroren" und beschrieb die gleichen Symptome.
    Die Werkstatt meines Vertrauens legte mir dann die Filterheizung und Fließverbesserer nahe, die haben schon im letzten Winter (und da waren keine -20°) Erfahrungen mit ausgeflocktem Diesel gesammelt.

  • is das schlecht... 8o X( - auf nix is mehr Verlass... :O - da is man womöglich noch selber Schuld und hat Unkosten, bloß weil eventuelle Versprechen oder Vorgaben nicht eingehalten werden... :rolleyes: (ich gehe hier von den -25° für Diesel aus ;))


    Wobei ja dann in meinem Fall der Fließverbesserer eher von Vorteil wäre?!


    Denn was bringt mir die Filterheizung, wenn ich doch die Standheizung erst laufen lassen will?!... :O :D

  • Zitat

    Original von Edwin
    War wohl der Fahrtwind, der im Motorraum alles zu stark ausgekühlt hat.


    Glaube ich weniger, denn die Platzierung des Filters an der Wand quasi hinterm Motor
    bietet genug Schutz und liegt im Warmluftstrom des Motors.
    Bei dem Tempo wird der Fahrzeugtank unterm Fahrzeug und damit der Diesel zu stark runter gekühlt.


    Hat man öfters. Der Diesel startet zwar noch aber die Karre bleibt nach ein paar Kilometern liegen.


    Wie dem auch sei, Diesel-Heizung nachrüsten sollte schon helfen.
    Bis lang hatte ich noch Glück, wird aber auch mein nächstes Bastelprojekt.


    Aber seit froh das ihr keinen Ford Ranger fahrt.
    Die bleiben schon bei -10Grad liegen, da Ford offensichtlich den Diesel-Filter im Luftstrom des Kühler plaziert hat.

  • Fließverbesserer könnt ihr bei den Temperaturen vergessen. Der muß dem Diesel beigemischt werden, wenn dieser min. +5 Grad hat. Bei den Temperaturen wohl eher unmöglich. Hab auch einen Kanister davon in der Garage stehen, und da bleibt er auch, weils nichts mehr bringt.
    Tankstellendiesel ist (oder besser sollte) bis -21 Grad aushalten.
    Aber dann kommt noch der Fahrtwind dazu, der den Tank runterkühlt.
    Dann hat man ruckzuck -30 Grad im Tank. Wenn der Tank noch dazu vollgetankt ist, bringt der Rücklauf auch nicht gerade viel.
    Eine Filterheizung wie z.B. Dieseltherm wäre bei dieser *SAUKÄLTE* zu empfehlen.

  • So wie ich das verstanden habe, ist es der Technik und Maschinen vollkommen egal, wieviel Wind bei kalten Temperaturen besteht.


    OK, der Mensch EMPFINDET Kälte bei steigender Windgeschwindigkeit immer stärker, aber das Thermometer zeigt die echte Temperatur unabhängig von Luftzugbewegungen an. Das hat irgendwas mit der Verdunstungsrate von Schweiß auf der menschlichen Haut zu tun.


    Egal, worauf ich hinauswill ist, daß wenn die Außentemperatur z.B. -20°C beträgt, gemessen im Stand, auch -20°C bleibt bei 100 od. 130 km/h auf der Autobahn. Gut, die Außentemperaturanzeige kann da, je nach Fzg., ein Wenig schummeln, kommt auf den Einbauort und den dortigen "Wärme-/Kältestau" an ... im Sommer hat es auch nicht immer 38°C wenn ich ins in der Sonne abgestellte Auto einsteig.



    Wie auch immer, dem Diesel sollte es wurscht sein, ob er im Stillstand oder bei Autobahntempo -xy° C ausgesetzt ist.



    Was mich immer mehr erstaunt ist die Tatsache, daß offensichtlich immer mehr moderne Fahrzeuge durch so Banalitäten liegen bleiben. Und Benzin beimischen ist ja auch keine Option mehr, wie bei alten Wirbelkammerdieselmotoren.



    Bin neulich auch spätabends über die Tauernkette gefahren ... -26°C lt. Bordanzeige und was mich stört, ist die Lügerei beim Frostschutz der Scheibenwaschanlage: Deutsches Qualitätspremiumprodukt mit fett gedrucktem -60°C unverdünnt. OKAY, die Scheibe ist eiskalt und die Oberfläche wird beim Aufsprühen stark vergrößert, aber binnen einer Sekunde eine Milchglasscheibe zu haben und das nicht mit dem Scheibenwischer wegwischen zu können, ist nicht so lustig.



    Wie auch immer, mit österr. Sprit im Tank waren die -26°C auch kein Thema ... und das ist kein Wunderdiesel, sondern stinknormaler Diesel von einer freien Tankstelle.




    lg Christian

  • Zitat

    Original von varabaer
    Bin neulich auch spätabends über die Tauernkette gefahren ... -26°C lt. Bordanzeige und was mich stört, ist die Lügerei beim Frostschutz der Scheibenwaschanlage: Deutsches Qualitätspremiumprodukt mit fett gedrucktem -60°C unverdünnt. OKAY, die Scheibe ist eiskalt und die Oberfläche wird beim Aufsprühen stark vergrößert, aber binnen einer Sekunde eine Milchglasscheibe zu haben und das nicht mit dem Scheibenwischer wegwischen zu können, ist nicht so lustig.


    Unterschätze den Fahrtwind nicht. Die Temperatur an der Scheibe sinkt durch Verdunstung des Wischwassers im Fahrtwind noch zusätzlich.


    Und da sind dann auch -20°C nicht mehr gleich -20°C

    Gruß
    André

    Anatidaephobie ist die Angst, von einer Ente beobachtet zu werden.

  • varabaer :


    Was die Kühlwirkunf von Fahrtwind betrifft, unterliegts Du wohl einem Irrtum.
    Klar hat das menschliche Empfinden auch was mit Verdunstungskälte zu tun,
    nur nach Deiner Logik dürfte auch ein Wasserkühler im Auto nicht funktionieren.


    Ist ja ein geschlossenes System welches zum einen "nur vom Fahrtwind" bzw. von der erhöhten Strömungsgeschwindigkeit durch den Lüfter bedient wird.


    Und? Kühlt dem Motor runter!


    :wink:


  • naja, vergleich hinkt etwas oder?
    der fahrtwind kühlt ja die kühlrippen weil durch den fahrtwind ein erhöhter wärmeaustausch stattfinden kann...


    ob der tank jetzt kälter ist als das thermometer anzeigt kann ich allerdings auch nicht beantworten, meiner meinung nach könnte man dieses phänomen jedoch nicht physikalisch begründen.. temp.änderungen ergeben sich wohl nur durch verdunstung, wie schon bereits genannt..


    kühlung durch verdunstung funktioniert im übrigen auch ohne "Menschenkörper", gibt da nen netten selbst-bau-kühlschrank für Bierflaschen.. nasse socke drum und ab in die sonne :D

  • Wieso hinkt der Vergleich? :mmmm:
    Noch einleuchtender sollte es bei einem Luftgekühlten Motor sein. :wink:


    Du sagst doch selbst:


    Zitat

    weil durch den fahrtwind ein erhöhter wärmeaustausch stattfinden kann



  • Ich lerne gerne dazu. Kann auch sein, daß ich mich irre. Der Kühler im Auto hat ja die Aufgabe die Entwärmung des im Motor erhitzten Kühlwassers vorzunehmen. Dazu bedarf es einer gewissen Temperaturspreizung (Lufttemperatur höher als Wassertemp.) und einen Wärmestrom (Menge an Energie, die Übertragen werden kann).
    Und der Autokühler funktioniert bei höherer Geschwindigkeit deswegen besser, weil dann kein Wärmestau zwischen den Kühlrippen entsteht. Bei einem Wärmestau wäre die Temperaturspreizung zu gering und das System wird zu warm - deshalb im Sommer im Stand auch der Lüfter.


    Meiner Meinung nach, muss man hier ganz klar unterscheiden:


    1) Freie Konvektion zur Vermeidung von Wärmestaus und damit besserer Kühlung


    und


    2) Abkühlung einer Flüssigkeit von aussen.




    Hoffe ich konnte das halbwegs in Worte packen. Evtl. lieg ich auch falsch.


    Gibts denn keine Physiklehrer unter den Nissanfahrern ???



    lg Christian

  • Hi
    hatte das selbe gestern. Mit auf der AB stehen geblieben und konnte nicht mehr weiter. Musste abgeschleppt werden. Mein Freundlicher musste nicht mal in den Motorraum schauen. Ich bin in die Werkstatt gekommen da sagte er nur "Kraftstofffilter ist bestellt und kommt wohl heute noch".
    Bin ich mal gespannt ob es dann weg ist.

  • Egal wie Du Dir das selbst erklärst.


    Ich zitier mal das hier:


    Zitat

    Der Wärmeübergangskoeffizient ist im Gegensatz zur Wärmeleitfähigkeit keine Materialkonstante, sondern – im Falle einer Umgebung − stark abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit v bzw. der Art der Strömung (laminar oder turbulent), des umgebenden Fluids


    also Geschwindigkeitsabhängig.


    Daher wird ja ein Luftgekühlter Motor während der Fahrt auch besser gekühlt als im Stand.


    Somit wird auch der Treibstoff im Tank durch die ihn umströmende kalte Luft stärker gekühlt als im Stand.


    Womit wir wieder beim Thema wären. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Physikalisch herleiten kann ich es adhoc ebenso nicht, aber es muß so sein das durch den Fahrtwind die Oberflächentemperatur abnimmt. Und das auch deutlich unter den Wert den dir dein Außenthermometer anzeigt.


    An jedem sehr kalten Tag stehen die Dieselfahrzeuge hauptsächlich aufder BAB und sind an den Filtern eingefroren obwohl sie normal starteten und in der Stadt und bei geringem Tempo auch noch liefen.


    Vor 2 Jahren als hier in Mittelhessen auch mal - 21 C waren hat das auch einer im Hr-Fernsehen erklärt gehabt.

    04.05.06/17.12.09 - Die beiden schönsten Tage meines Lebens!
    08.09.07 - Der drittschönste Tag meines Lebens!


    Wäre ich der liebe Gott, dann wär ich hier der Supermod! - powered bei Y.

  • v.a. wenn man das dann in der Praxis sieht (Stadt läuft, AB steht).


    Physikalisch denke ich, wird ein Dieseltank, wenn es -15°C auch bei Tempo 130 nicht weniger als -15° C erreichen - sonst bräuchten wir ja im Sommer keine Klimaanlage sondern nur ein starkes Gebläse.


    Was ich mir schon vorstellen kann ist, daß im Stadtverkehr durch geringere Luftzirkulation (=wenig Geschwindigkeit) mehr "Wärmestau" im Motor bleibt und damit die umliegenden Aggregate, auch Dieselfilter, miterwärmt.
    Auf der Autobahn ist dann viel Wind im Motorraum und sinkt eben die Temperatur auf die reale Aussentemp. ab, aber nicht darunter.


    Und, um auf das eigtl. Thema zurückzukommen, egal ob -15, -20 od. -28° C - Winterdiesel sollte in Österreich bis -30° C funktionieren und wird zur Winterreifenzeit (Ende Okt. bis Ostern) mit Übergangsphasen ausgeschenkt.



    Klar, wenn eine Tankstelle nicht gut frequentiert ist und der Pächter nicht mitdenkt bzw. es ihm wurscht ist, dann kann man den Sommerdiesel wahrschl. auch noch im November dort tanken.


    Auch bei selten genutzte Fahrzeuge (Wohnmobil, Zweitwagen) kann man darauf vergessen den Tank leerzufahren und erst im Winter wieder aufzutanken.




    Ich habe ein Zweitauto, mit dem ich viel in der Stadt und auch unter der Woche Überland unterwegs bin. In meinem Navara hab ich einen Zusatztank, Komplettvolumen ca. 150l. So ab September tanke ich immer nur 50-80 Liter auf, um dann im Winter nicht mit knallvollem Sommerdieseltank in die Kälte starten zu müssen. Gegen Ende Okt. schau ich, daß ich den Tank runter auf Reserve fahre und dann wird er Oberkante Unterkiefer mit der Wintersuppe beschickt. Ruh ist.



    Generell werden mir Diesel immer mehr suspekt. Navara ist der 1. Diesel meines Lebens und bin vorher nur Benziner gefahren. Als Österreicher, speziell Wiener, nörgelt man ja gerne - ich auch :)


    Benziner:
    *) Dieselsulz, was ist das?


    *) Turboladerschaden - gibts nicht, da kein Turbo (ausgenommen dieses neue TFSI Zeugs)


    *) Injektoren die kaputt werden können - gibts nicht


    *) CommonRail und Schwefelarmut des Diesels - herabgesetzte Schmierfähigkeit und kaputte, teure Einspritzanlagen. Und dann soll ich 2T-Öl wie zu Ostblockzeiten kaufen, dreckig mischen und kleckern. Obs hilft, kann eh keiner sagen.


    *) Verbrauch - sowieso ein eigenes Kapitel, habe mich auch durch die Prospektangaben blenden lassen (nicht 1:1, eher mit plus 20%, aber net mit plus 100%). Hab dem Sparpotential der in Österreich heiß geliebten und beworbenen Diesel mehr zugetraut.


    *) Ruß-Gutmenschfilter mit viel Elektronik, wo mir das Auto vorschreibt wann ich wo wie schnell fahren muss ... hallo, das Ding ist für mich da, nicht ich für das Ding.


    *) Verrußte Ansaugbrücken und Abgasrückführungsventile. Der Motor sollte Rußer und nicht Diesel heißen.




    ABER was solls, ich fahr das Teil als Fahrzeug irrsinnig gerne und wills trotz allem nicht mehr hergeben - das muss wahre Liebe sein, oder.




    lg Christian

  • Zitat

    Original von QuestMan
    Wieso hinkt der Vergleich? :mmmm:
    Noch einleuchtender sollte es bei einem Luftgekühlten Motor sein. :wink:


    Du sagst doch selbst:


    Zitat

    weil durch den fahrtwind ein erhöhter wärmeaustausch stattfinden kann


    na ganz einfach.. weil sowohl der wasserkühler als auch der luftgekühlte motor von der umgebungstemp. abgekühlt werden können, denn das delta t ist dabei groß genug..


    was meiner meinung nach damit nicht zu begründen ist, dass bei -20° an einer trockenen Oberfläche -30° entstehen nur durch vorbeiströmende luft..


    wenn das so wäre dann könnte man ja klimaanlagen künftig so konstruieren, dass wasser in einem rohrsystem an einem ventilator vorbeigepumpt wird.. je öfter man das im kreislauf wiederholt umso kälter würde das wasser werden (also dann auch kälter als die Umgebungstemp. oder bis zum einfrieren)
    in der realität funktionieren klimageräte aber nur in verbindung mit verdampfern oder kompressortechnik (darum kümmern wir uns in einer anderen folge *g*)

  • Zitat

    Original von Waldschrat
    Heute morgen bei -18 Grad TROTZ DieselTherm...SULZ :will-u-understand:


    vergessen anzuschalten ??? :stichel:

    Bodenfreiheit und Drehmoment :perfekt:
    statt Tieferlegung und Spoiler


    Gruss Dietmar