Erfahrung mit LPG-Umrüstung 4.0 V6 ? / Vorstellung

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.294 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von DerZecke.

  • Servus zusammen! :wink:


    Ich möchte mich zunächst mal vorstellen, mein allgemein anerkannter Spitzname ist tatsächlich Zecke (hat keine politischen Hintergründe ;) ), ich wohne in Ingolstadt und bin gebürtiger Oberfranke. Ich lese hier schon eine Weile mit, um mich ein wenig über den [lexicon]R51[/lexicon] zu informieren.
    Zur Zeit fahre ich einen Volvo 940 Bj 95, der auch bis zum Exitus gefahren werden soll. Da der jedoch bei 355.000km quasi immer schon vor der Tür auf einen wartet, suche ich nebenbei nach einem geeigneten Nachfolger :D Da ich auf die Vorzüge meines alten Schwedens in Zukunft nicht verzichten möchte, wie z.B. das komplette Equipment meiner Band zu transportieren, mittels Matratze den Kofferraum zum Schlafplatz zu machen oder beim Holz machen 20 Ster Holz am Tag aus dem Wald zu transportieren bzw. sonstiger Hängerbetrieb (in dem Zusammenhang bin ich zuversichtlich, dass das ein Ferkel besser kann ;) ), bin ich auf den Pathfinder gestoßen.
    In der aktuellen Automobil-Landschaft gibt es auch gar nicht so viel Alternativen, wenn man ein robustes Arbeitstier sucht...


    Und nun mal zwei Fragen:
    1. Hat jemand einen 4.0L V6 auf LPG umgerüstet und kann mir da seine Erfahrungen widergeben?
    Ich kann mich durchaus mit dem Diesel anfreunden, der verbraucht bei deutlich höherer Gesamtmasse auch nicht mehr als mein Schwede, wenn man den Erfahrungen hier Glauben schenken will. Aber andererseits wären 269 PS und ein grummliger V6 mit Sicherheit auch toll um den Teer in Falten zu legen :D
    Ich habe bisher nichts im Forum gefunden, dass jemand seinen Benziner hat umrüsten lassen, und mich würde einfach interessieren, ob und wie die Motoren das mit machen.


    2. Wie schätzt ihr das Potential eurer Ferkel ein, sehr hohe Laufleistungen zu erreichen?
    Ich traue den Japanern in der Hinsicht durchaus etwas zu und wäre froh wieder eine ähnlich unverwüstliche Kiste zu finden wie die alten Volvos, da mir das einfach wichtig ist. Am Pathfinder reizt mich einfach der nochmal deutlich höhere Nutzwert und er sieht einfach geil aus :D


    So, ich hoffe mal, dass ich nicht gleich wieder verscheucht werde, weil ich (noch) keinen Nissan habe 8o


    Bis dahin lass ich erstmal noch schöne Grüße da und freu mich auf eure Antworten und darauf, weiterhin gespannt mitlesen zu dürfen!


    Andreas / Zecke

  • Hi Zecke,


    was soll ich sagen, Spitzname eben, meiner war früher auch nicht wirklich ... aber egal.


    Zum Thema:
    Ich selbst fahre nun einen [lexicon]R51[/lexicon] mit 186tsd KM von Jan/2007. Schnurrt wie ein "Kätzchen". Er fährt top. Verbrauch bei meinem 9,5 - 10,5 Liter (gechippt auf knapp 200 PS), dazu noch andere Felgen und Reifen als Original.


    Was das Thema Haltbarkeit angeht: du findest auch welche mit weit über 300tsd KM, es kommt sicherlich auf die Pflege an und was man so investieren möchte und kann. Einige haben Probleme mit Rost, das bedeutet, wenn er auch schön sein sollte, sollte man diesen "behandeln" lassen.


    Aktuell habe ich bisher nur 300 EUR für die Reparatur vom Turbolader aufnehmen müssen, der Rest war nur Schönheits OP. Meiner ist aber auch (wenn es denn einen Unterschied macht) Scheckheft gepflegt.


    Es ist sicherlich wie bei jeder anderen Marke auch, der eine hält, der andere nicht. Wie gesagt Pflege, Pflege und Pflege - Ölwechsel, Getriebeölwechsel etc etc.


    Zum Thema Gas und Nissan, kann ich leider nichts beitragen.


    Trotzdem ein schönes WE


    Gruß
    Markus

    Aus dem Alter von Spoiler und Tieferlegung ist man(n) nun raus.
    Nun kommt die Vernunft von Drehmoment und Bodenfreiheit ! :tongue:

  • Ich habe bisher nichts im Forum gefunden, dass jemand seinen Benziner hat umrüsten lassen, und mich würde einfach interessieren, ob und wie die Motoren das mit machen.

    ?? Ich staune ... allerdings ... da die Suche hier mindestens 4 Zeichen lang sein muß, wird die Suche nach LPG oder Gas echt schwer ;)


    Ich hab einen 4.0 V6 auf GAS .... die Anlage ist von Ökotec (die Firma gibt es aber nicht mehr). Auf dem Tacho stehen nun 150000 km und läuft und läuft und läuft .... Mal schauen wie lange noch, da Nissan die Motoren wohl nie für LPG freigegeben hat, nun ja...

    Vielen Grüße,
    Hogo


    :hi:


    auto [at] webdah.de


    ---------------
    Pathfinder [lexicon]R51[/lexicon] 4.0 BJ. 2006
    auf LPG seit ca. 150.000km

  • Servus Zecke!
    Ich habe einen 4.0l, allerdings ohne Gas-Umbau. Ich hatte darüber nachgedacht und bin für mich zum Entschluss gekommen, dass ich mir die Investition spare, da mir das zu viele Unbekannte und Risiken birgt. Hier treiben sich Gleichgesinnte rum welche einen solchen Umbau habe und scheinbar auch damit zufrieden sind.
    Es gibt aber mehr als genug Berichte welche aussagen, dass Nissan-Motoren nicht gut für Gasbetrieb geeignet sind. Häufig liest man von ausgebrannten Ventilen usw. Zu dem günstigen Gas müssen auch noch Additive hinzugefügt werden welche auch nicht kostenlos sind. Zudem hat mir eine auf Gasumbauten spezialisierte Werkstatt auch bestätigt, dass in regelmäßigen Abständen das Ventilspiel kontrolliert und ggf eingestellt werden muss.
    Es gibt wohl bei der Verbrennung von Gas thermische Probleme. Daher hab ich mich dazu entschlossen das zu lassen und meinem Dicken lieber den teuren Saft zu geben. Muss aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
    Wenn du Teer in Falten legen möchtest, wirds mit dem 4.0l nicht billig, hat halt durscht. :P
    Auch wenn es die geilste Karre ist, die ich letzten Jahre mein Eigen nennen durfte, es gibt wie überall auch Schwachstellen, ob Diesel oder Benziner.
    Das Auto hat nix mit Vernunft zu tun, das ist ne Einstellung. Andere haben andere teure Hobbys, ich habe halt das Ferkel. Also, meiner Meinung nach gibt es auch keinen 2,5t schweren Eisenklotz auf Rädern der Kosten wie ein 3l Lupo verursacht, dessen musst du dir bewusst sein.
    Wenn du den allerdings einmal gefahren bist, ist dir das alles wurscht, Spaß Kost!!!

    Mit der Vernunft kommt die Bodenfreiheit.

  • Hallo und willkommen im Forum,
    Ich besitze einen [lexicon]R51[/lexicon] 4.0. Laufleistung etwa 140tkm. Davon etwa 120tkm mit LPG (Prinz).
    Dazu muss ich sagen, daß ich im Prinzip den Gasbetrieb nur bei längeren Überfahrten genutzt habe bis max. 3.000U/min. Also schonende Fahrweise.
    Nun zu meinen Erfahrungen: Der Motor ist für die Temperaturen nicht ausgelegt, ein erhöhter Verschleiß der Ventilsitze ist damit garantiert. Mittlerweile gibt es zwar zusätzliche Schmierlösungen (Lube) damit habe ich allerdings keine Erfahrungen. Nach den besagten 120tkm war das Ventilspiel bei mehreren Ventilen außerhalb der Toleranz. Das läßt sich zwar beheben wenn es frühzeitig erkannt wird, jedoch kostet das ne Ecke.
    Zusätzlich habe ich eher schlechte Erfahrung mit der zusätzlichen Steuerbox gemacht. Diverse Elektrik-spiränzchen zeigten sich immer mal wieder. Bis hin zu gelegentlichen Zylinderausfällen. Mittlerweile ist die Gasanlage ausgebaut. Der erhöhte Verschleiß sowie die zunehmend abnehmende Zuverlässigkeit waren für mich Grund genug.
    Fährst Du also häufig mit Anhänger und/oder unter Volllast würde ich Dir persönlich eher von dieser Variante abraten.


    Beste Grüße

  • Bei Hänger- oder Vollgasfahrten sollte man das Gas immer abstellen, egal bei was für ein Auto. So kenne ich das jedenfalls. Da der Kühleffekt des Benzins fehlt, überhitz der Motor ganz gerne.

  • Zunächst mal vielen Dank für eure Anregungen und Erfahrungen! Konnte leider nicht früher antworten, da meine Freundin zur Zeit kein Internet hat :rolleyes: ;)



    Es ist sicherlich wie bei jeder anderen Marke auch, der eine hält, der andere nicht. Wie gesagt Pflege, Pflege und Pflege - Ölwechsel, Getriebeölwechsel etc etc.


    Ja, das ist zu erwarten. Mancher hat Glück, der andere nicht, das ist völlig unabhängig vom Modell. Und dann kommt hinzu, dass der eine sich um sein Auto kümmert, der andre wiederum nicht :D Deswegen habe ich bewusst das Wort Potential verwendet. Aber ich denke, dass die Kisten schon relativ zuverlässig sind, nach dem zu urteilen, was ich hier gelesen habe und was man so an Angeboten sieht (teilweise recht hohe Laufleistungen).




    Das Auto hat nix mit Vernunft zu tun, das ist ne Einstellung. Andere haben andere teure Hobbys, ich habe halt das Ferkel. Also, meiner Meinung nach gibt es auch keinen 2,5t schweren Eisenklotz auf Rädern der Kosten wie ein 3l Lupo verursacht, dessen musst du dir bewusst sein.


    Ja das muss einem wirklich klar sein, ich finde den Verbrauch des 2,5l Diesel z.B. - bei dem habe ich einen einigermaßen treffenden Vergleich - auch keineswegs zu hoch!
    Dass man mit einem Benziner mit großem Hubraum dann nochmal deutlich teurer unterwegs ist, ist nur logisch. Deshalb die Frage, ob man diese Kosten mit LPG minimieren kann, ohne mit Zuverlässigkeitseinbußen rechnen zu müssen. Klar ist das irgendwo die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau und wird soweit ich das einschätzen kann, mit einer gewissen Ungewissheit erkauft.


    Was ich aus euren Beiträgen entnehme ist, dass man als Kontra-Argumente den erhöhten Wartungsaufwand und Zuverlässigkeitseinbußen sehen kann?


    Zum Thema Gasbetrieb unter Volllast:


    Ich habe gehört, dass das systemseitig hauptsächlich eine Frage dessen ist, wie "groß" der verbaute Verdampfer ist. Dass also die Anlage selbstständig auf Benzinbetrieb wechselt, sobald der Motor die Leistung nicht mehr her kriegt. Wobei ein großer Verdampfer natürlich auch nichts an der mangelnden Kühlung der Ventile / Ventilsitze ändert.... Bezüglich des Problems Schmierung / Kühlung habe ich allerdings schon öfter gehört, dass Lube verwendet wird. Hab ich da etwas grundsätzlich falsch verstanden?


    Wobei ich sagen muss, dass ich realistischerweise eher zum Diesel tendiere aufgrund der Unwägbarkeiten, die eine Nachrüstung immer mit sich bringt. Aber das Thema LPG interessiert mich eben einfach.

  • Bei Hänger- oder Vollgasfahrten sollte man das Gas immer abstellen, egal bei was für ein Auto. So kenne ich das jedenfalls. Da der Kühleffekt des Benzins fehlt, überhitz der Motor ganz gerne.

    Das kann ich so nicht bestätigen. Vor meiner knapp 3 Jährigen Eskapade mit einem Amarok habe ich ausschließlich Honda gefahren und meine letzten drei Hondas (2x Honda Civic Aerodeck 1,8 VTi mit 169PS und 1x Honda Accord Tourer Type-S mit Serie 190PS - hier etwas mehr) liefen alle mit Gasanlage. In den Civic Aerodecks hatte ich eine Tartarini und im Accord eine Prinz. Alle Fahrzeuge hatten eine Anhängekupplung, welche auch genutzt wurde, die Fahrzeuge sind bekanntlich nicht untermotorisiert und wurden auch gerne auf der Autobahn in der schnelleren Gangart bewegt. Es war bei allen Fahrzeugen ein zusätzliches Schmiermittel/Kühlmittelsystem verbaut und ich hatte nie Probleme mit permanent nachzustellenden Ventilen, Hitzeproblemen oder sonstigen negativen Auffälligkeiten.


    Es kommt ganz klar auf den Motor an, wofür er grundlegend gebaut ist und wie thermisch stabil die Materialien sind. Einem Japaner, der ohnehin mehr Drehzahl sehen will, als ein (entschuldigt den Ausdruck) deutsches Kackfass, würde ich jederzeit eine Gasanlage zumuten. Bei großvolumigen Motoren muss man halt wissen, wofür sie gebaut sind und was sie vertragen. Wenn man dann mit Verstand fährt, sollte man hier ebenso nichts befürchten.


    Wenn Du eine Multipoint Einspritzung nimmst, dann sind die Steuergeräte ohnehin relativ gut programmierbar und Du kannst auch einstellen, dass z.B. ab einer von Dir gewählten Drehzahl die Anlage automatisch auf Benzinbetrieb wechselt. Geht völlig automatisch und angenehmer Nebeneffekt: Durch die höhere Energiedichte von Benzin merkst Du auch eine leicht bessere Beschleunigung direkt nach dem automatischen Umschalten von Gas auf Benzin. (Merkt man aber tatsächlich nur bei hohen Drehzahlen und hoher Last, sprich nahe Topspeed)

  • @Björn:


    Wenn deine Fahrzeuge gut motorisiert waren, dann hast du die aber wahrscheinlich auch selbst im Hängerbetrieb nicht wirklich unter Volllast fahren müssen, oder?


    Wie funktioniert / sieht so ein Kühl-/Schmiersystem denn aus? Ich habe bisher nur von Kraftstoffadditiven gehört.

  • Da zum Beispiel der Civic trotz 169PS nur 1,8 Liter Hubraum hatte, musste man da mit Anhänger schon auch mal die Gänge länger geladen lassen, um zügig vorwärts zu kommen.


    So ein Schmiersystem spritzt ein Schmier- und Kühlmittel in den Ansaugtrakt mit ein, womit vor allem die Ventile gekühlt und zusätzlich geschmiert werden sollen.
    Der Hersteller des Systems - ich weiß den Namen aktuell nicht mehr - hat hierfür sogar separat eine Garantie auf den Kopf des Motors gegeben, egal wie viele KM Laufleistung, lediglich eine zeitliche Begrenzung von 12 Monaten.


    Kostete damals 200 oder 250 Euro und das war es mir wert. Einzig das Schmiermittel zum Nachfüllen kostet immer ein wenig. Aber ich habe noch in Erinnerung, dass ich immer so ca 200ml alle 1000 bis 1500 km nachgefüllt habe, je nach Fahrweise - denn auch hier hängt die Einspritzmenge von Drehzahl und weiteren Faktoren ab.


    Hätte ich nun nicht allgemein auf Diesel gewechselt, würde ich definitiv wieder ein auf Autogas umgerüsteten Benziner fahren, weil man tatsächlich nicht billiger unterwegs sein kann:
    - Steuer vom Benziner schlägt immer die Steuern vom Diesel
    - Versicherung beim Benziner ist in der Regel auf günstiger als beim Diesel
    - Autogas + ein paar Liter Benzin zum Starten und Warmfahren sind auch günstiger als Dieselkraftstoff, selbst wenn man bei Diesel weniger Menge an Kraftstoff verbraucht

  • Alles richtig was du sagst. Ich hatte allerdings mehrere Gespräche mit Fachfirmen für solche Umbauten. Durch die Bank weg waren alle skeptisch ob der 4.0 das verträgt. Viele sagten auch, wenn es ein Ami oder Toyota oder Honda wäre, wäre es kein Problem, die vertragen das besser. Wenn eine solche Firma keine Gewähr auf einen solchen Umbau macht, sollte man die Finger davon lassen.

    Mit der Vernunft kommt die Bodenfreiheit.

  • Okay...wenn die Materialen dafür bekannt sind, nicht hitzefest zu sein, dann sollte man es lassen.


    Grundlegend kann man jedoch sagen, dass es natürlich auch auf den Verstand des Fahrers ankommt.
    Mein Bruder hatte einen Honda Civic '96 mit 1.4 Liter Benziner. Da haben auch alle gesagt, er solle den nicht auf Gas umbauen, weil der kleine Motor das nicht mitmacht. Bei über 420.000km hat er ihn dann verkauft. Erster Motor, erste Kopfdichtung - alles tutti.

  • Hallo zusammen,


    um an meinen eigenen Post nochmal anzuknüpfen:


    Der Alte Schwede läuft (leider? zum Glück? man weiß es nicht..) immer noch und hat derweil fast 400.000km auf der Uhr. In der Zwischenzeit hatte ich genügend Zeit, mich weiter zu informieren :D was mich zu meiner nächsten Frage bringt, die jedoch an obiges Thema (Zuverlässigkeit) anknüpft:


    Da ich den Discovery auch recht interessant finde, habe ich mich diesbezüglich ein bisschen umgehört und bin schnell auf Aussagen gestoßen wie: "4000-5000€ pro Jahr an Reparaturkosten musst du schon rechnen, wenn der Karren mal die 5 Jahre überschritten hat"... 8o
    Nach allem, was ich hier gelesen habe, sollte das beim Pathfinder nicht der Fall sein. Aber kann mir jetzt bitte jemand ausdrücklich bestätigen, dass Nissan da bessere Qualität liefert? :D


    Gruß
    Zecke


    P.S.: ihr merkt schon, der Traum vom Pathfinder ist noch nicht gestorben ;) aber wenn der alte Kahn einfach nicht aufgibt...