Hallo,
ich möchte heute einmal einen längeren Aufsatz hier veröffentlichen, der sicher ein kontroverses Thema besetzt: "Klimawandel". Leider wird heute allgemein so getan, als sei das alles schon bewiesen und deshalb werden zunehmend Autofahrer, vor allem solche mit SUV`s und sonstigen Allradfahrzeugen regelrecht diskriminiert (siehe hier den entsprechenden Thread zu diesem Thema). Jeder kann seine Meinung haben, aber wissenschaftlich ist vieles längst nicht ausgegoren. Mein Aufruf deshalb: Glaubt nicht alles, was Euch in Medien oder von Politikern "vorgekaut" wird - die Kritiker kommen heute kaum noch zu Wort!
KLIMAWANDEL – SPEKULATION UND DRUCKMITTEL GEGEN AUTOFAHRER??
Seit einigen Jahren werden öffentliche Diskussion und Medienberichterstattung durch Fragen zum allseits propagierten sog. Klimawandel bestimmt. Zwar ist Klimawandel nicht das Thema dieses Boards, dennoch tangieren viele sich daraus ergebende Fragen Autoliebhaber. Besorgte Autofahrer fürchten für die kommenden Jahre, dass angebliche klimatische Ursachen den eigenen Geldbeutel durch politisch einseitige (wie Kfz-Steuererhöhung für bestimmte Fahrzeugtypen) und teils völlig unsinnige Beschlüsse (wie ein Tempolimit) weit mehr als zuvor beeinträchtigen könnte.
Generell lässt sich zunächst zutreffend zu diesem Komplex sagen, dass sich das globale “Langzeitklima” (darunter versteht man die statistisch erfassten atmosphärischen Zustände und Vorgänge über lange Beobachtungszeiträume – mindestens 30 Jahre) wandelt, aber es hat sich in Milliarden Jahren der Erdgeschichte immer schon gewandelt. Die Folgen waren teils gravierende Auswirkungen auf die belebte und unbelebte Umwelt. Stagnation gibt es auch heute nicht.
Was Klimawandel bewirken kann, zeigen beispielhaft die prähistorischen Verhältnisse in Alaska. Hier starben die großen Säugetiere, darunter auch dort zuvor heimische Großsäugeteire, vor 12.500 Jahren aus (noch 500 Jahre vor menschlicher Besiedlung Alaskas). R. Dale Guthrie vom Institut für Arktische Biologie in Fairbanks (Alaska/USA) konnte nachweisen, dass die Großsäuger (z. B. Pferde) dort vor dem Aussterben enorm an Körpergröße abnahmen, was mit dem Klimawandel korrelierte. Das Klima war immer rauer geworden, das Futterangebot rarer: zuvor saftiges Grasland veränderte sich in hunderten von Jahren zur Tundra Das führte über etliche Generationen zur Kleinwüchsigkeit vieler Tiere, denn kleinere Tiere benötigen weniger Energie und verlieren weniger Wärme.
Statistiken belegen in den vergangenen 100 Jahren eine Erderwärmung um rd. 0,9 Grad Celsius. Prognosen zeigen, dass die globale Erwärmung fortschreitet und – durchaus ernst zu nehmende – Indizien stützen die Annahme, dass der anthropogene (= menschliche) Einfluss auf die Umwelt diesen Klimawandel (mindestens teilweise) mitverursacht. Wodurch dies aber im Detail geschieht und in welchem Umfang – und ob dies so einfach abänderbar ist, darüber wird spekuliert und hunderte Prognosen werden heftig diskutiert. Zwar wird von vielen Forschern das durch Menschen verursachte Kohlendioxid (CO2) als zunehmendes Spurengas der Atmosphäre zum Verursacher eines Klimawandels erklärt, doch ist beweisbar, dass (mit vielen anderen natürlichen Ereignissen zusammen) die Natur selbst der größte CO2-Produzent ist. Der Mensch trägt etwa 2 bis 4 Prozent dazu bei, weshalb es mindestens fraglich sein kann, ob alleine eine (durchaus sinnvolle) anthropogene CO2-Reduzierung das Weltklima wirklich nennenswert beeinflussen kann. Einer der Mängel der Diskussion ist, dass spektakuläre Prognosen oft bereits als Tatsachen hingestellt und begriffen werden, wovon als Folge solcher Kampagnen inzwischen ganze Wirtschafts- und auch Forschungszweige auskömmlich profitieren. Einseitige Prognosenausrichtung und -bewertung hat mit Wissenschaft aber wenig bis gar nichts zu tun. Andere Forscher, deren kritisches Urteil allerdings primär politisch nicht immer opportun ist, zeigen demgegenüber auf, dass die zahlreichen Eis- und Warmzeiten der Erdgeschichte vermutlich von Schwankungen der Erdbahn und der Sonnenaktivität ausgelöst wurden und CO2 sowie andere sog. Treibhausgase somit gar nicht die behauptete Rolle spielen können oder allenfalls nur eine Nebenrolle. Der vermutete menschliche (anthropogene) Einfluss seit Beginn der Industrialisierung wird im kontinuierlichen CO2-Anstieg abgelesen. Leider gibt es aussagekräftige Kohlendioxidmessungen erst ab Beginn der 1960er Jahre. Ein höchst interessanter Zeitraum ist der von 1940 bis 1970: Der Anstieg der mittleren Welttemperatur stagnierte nicht nur, sondern es gab sogar einen Abfall – was wenig Beachtung findet. Aus dem 200jährigen Eiskern der antarktischen Station Siple scheint aber zumindest belegbar, dass die CO2-Konzentration in dem besagten Zeitraum weiter anstieg! Es verbleibt somit ein Erklärungsvakuum für manche Forscher, warum während dieser 30 Jahre – dies ist entsprechend der Definition schon ein „Klimazeitraum“ – trotz weiter steigenden Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre – die Welttemperatur stagnierte bzw. sogar abnahm.
In jedem Fall ist es verfehlt, dass “Kurzklima” (= Wetter/Witterung) als Maßstab für irgendwelche Aussagen heranzuziehen wie man es hier und da liest. Hinzu kommt, dass eine weltweite Durchschnittserwärmung um einen oder mehrere Grad nicht bedeutet, dass an jedem Ort der Erde eine (möglicherweise schädliche) Erwärmung eintritt. Wobei evtl. eine Erwärmung auch positive Umweltauswirkungen wie Energieeinsparungen nach sich zöge. Die Eigenart des Wetters und des “Langzeitklimas” bestand und besteht darin, dass schwierig vorhersagbare Schwankungen und Vernetzungen die meteorologischen Größen bestimmen. Deshalb ergeben sich bei Berechnungen hinsichtlich der dazu erforderlichen Grundannahmen erhebliche Wissensdefizite. Die vergangenen kalten Winter 1995/96 und 1996/97 sowie 2005/2006 (Schneekatastrophe) und auch die vergleichsweise kühlen (und teils sehr feuchten) Sommer 1997 und 2007 deuten möglicherweise auf ein erneutes Stagnieren des Temperaturanstiegs hin. Auch der aktuelle frühe Schneefall ist kein Zeichen für die angeblich fortschreitende Erwärmung!Die Sicht unabhängiger Forscher, die keiner Institution verpflichtet sind, gibt entscheidende Hinweise. Klimamodelle seien schlicht nicht geeignet, Kipp-Punkte (des zukünftigen Klimas) zu simulieren, so resümiert Prof. Dr. Roger Pielke Senior von der University of Colorado/USA. Wie dem auch sei, man kann diese Problematiken nicht einfach nach Gutdünken entscheiden, doch es steht fest: Das Unwissen über den Gesamtkohlenstoff-Kreislauf zwischen Atmosphäre, Meer und Biosphäre und alle dabei wichtigen Details mit unzähligen Rückkopplungs- und Wirkmechanismen ist größer als das Wissen darüber!
Verunsicherung ohne Grundlage
Viele Autofahrer sind durch diese Diskussionen und einige spezielle Artikelschreiber verunsichert, weil u. a. in Zeitschriften und Internetforen dubiose Aufsätze, die Panik verbreiten, unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit erschienen sind und vermutlich von interessierter Seite zukünftig weiter lanciert werden. Man fragt sich, wem dies nützen soll? Da wird beispielsweise behauptet, als Folge des Klimawandels sei mit einer explosionsartigen Vermehrung von Parasiten, insbesondere von Mücken in Mitteleuropa zu rechnen. Dabei wird übersehen, dass die Temperatur nur ein winziger Bestandteil der Lebensvorausetzungen für Parasiten ist. Man kann sich mit solchen fantasievoll frei erfundenen Behauptungen über Auswirkungen argumentativ nicht ernsthaft auseinandersetzen, weil sachliche Ansatzpunkte fehlen.
So gesehen erscheinen weitreichende Prognosen und darauf sich stützende Befürchtungen über Gesundheitsbeeinträchtigungen die ungeeigneten Mittel zu sein, Umweltschutz voranzutreiben.
Die humorvolle Kritik an manchen schlichten Klimavorhersage-Rechenmodellen könnte lauten: Wer behauptet, „das Klima per PC vorhersagen“ zu können, müsste eigentlich auch „das Gewicht der Eisheiligen berechnen“ können! Um es aber abschließend ernsthaft zu formulieren: Auch ohne jedes Rechenmodell und ohne übertriebene Szenarien gilt die zeitgemäße Forderung: „Umwelt schützen, wirklich reale ökologische Zusammenhänge beachten – wo immer es möglich ist, aber Utopien und unbewiesene Horrorszenarien als solche brandmarken!“ Grüße an alle !
AL
Editiert: Der Aufsatz unterliegt meinem Copyright, es darf aber daraus zitiert werden!