Andere u.o. Ferkel bergen

Hallo Ralf,
mal erste -sicher nicht umfassende- Antwort:

als Anschlagpunkte die normalen vorderen oder hinteren "Abschleppösen" (sind recht stabil) nutzen
oder hinten die AHK wenn vorhanden
oder wenn vorhanden die Winde.

Bergegurte mit ausreichender Bruchlast (ich selbst nehme welche mit 9 t o. größer, da ist man beim Ferkel auf der sicheren Seite
und natürlich auch entsprechende Schäkel verwenden.

Gurt sollte ausreichend lang sein - kürzer machen/ doppelt legen geht immer, längermachen nicht...

statische oder dehnbare Gurte ist eigentlich egal, beim statischen muss man halt vorsichtig anziehen, beim dehnbaren kann man etwas Schwung mitnehmen (was oft recht nützlich ist)

möglichst immer schön gerade ziehen, dann gehts logischerweise leichter

wenn man im Gelände unterwegs ist und die reale Aussicht besteht, das Zeugs benutzen zu müssen, schlage ich immer vorher den/die Gurte an, denn nichts ist blöder, als unterwasser oder in der Schlammbrühe nach den Ösen zu suchen und dann erst die Gurte anzuschlagen

falls man um die Ecke ziehen muss, wenn möglich eine Umlenkrolle (bei Windeneinsatz) oder was ähnliches verwenden, vorausgesetzt es findet sich eine geeignete Stelle zum Anschlagen, beim Ziehen mit dem Gurt evtl einen Baumgurt verwenden und dann den Zuggurt durch die Schlaufen ziehen (Notlösung)

darauf achten, dass sich niemand im Gurt- / seilbereich aufhält, denn wenn das mal reißt, kanns sehr unangenehm werden
um die Auswirkungen im Fall des Reißen zu minimieren, in der Mitte der Seil-/Gurtlänge was drüberhängen (Decke, großes Tuch, ....)

nasse Gurte/Seile nach dem Einsatz vor dem Wegpacken trocknen lassen, dann danken sie es mit erhöhter Lebensdauer

und insgesamt beim Material auf Qualität achten, besser etwas mehr ausgeben als nach jedem zweiten Einsatz neues Zeug kaufen....

soviel auf die Schnelle - Ergänzungen erwünscht

fast vergessen:
wenn Du öfter im Schlamm unterwegs bist, die Kennzeichentafeln ordentlich befestigen (zusätzlich richtig anschrauben), denn es ist nicht besonders spaßig, ein aus der normalen Plastehalterung herausgerissenens Kennzeichen im Schlammloch zu suchen

ditmar, du bist echt der knaller

danke für den workshop

3m wäre mir persönl. zu kurz und riskant.

Zitat

Original von dabbeldegger
ditmar, du bist echt der knaller

danke für den workshop

Dietmar´s Ausführungen lesen sich wie ein Bericht in der OFFROAD , fehlt nur noch der 2. Teil: Wie winche ich richtig. Da gab es ja auch schon Helden, die nach dem Einsatz der Winde einen verzogenen Rahmen hatten

Dietmar als Mc Gyver

Zitat

Original von bug1002
...
habe derzeit, da günstig bekommen, einen Baumanker/Bergegurt 3m mit 17t und Schäkel mit 19t Bruchlast..
wäre es denn z.B. sinnig die Gurte so zu kaufen das sie eher reisen bevor ich mir am Ferkel was abreisse ??
Der Tipp mit dem vorher Gurte anschlagen und Nummernschildern riecht ja förmlich nach Erfahrungswerten ??
....
MfG
Ralf

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Hallo Ralf,
wenn Du bergen willst, muss der Gurt schon was halten, am Ferkel reißt Du Dir (zumindest hinten) kaum was ab, vorn könnte es schon bei ungünstigem Zugwinkel dazu kommen, dass der Stoßfänger was abbekommt - aber nur unter wirklich ungünstigen Bedingungen).
Vor allem wichtig, bei derartigen Aktionen vor dem Gasgeben zu überlegen und die ganze Sache in Ruhe anzugehen, da geht in der Regel auch nichts bis wenig kaputt.
Gurt mit geringer Bruchlast bringt meiner Meinung nix, da kannst Du es auch bleiben lassen.

Der 3m -Gurt ist als Baumgurt ok., aber wenn Du jemanden rausziehen willst (oder Du selbst am Haken hängst) sollte es schon deutlich länger sein.
10 oder besser 15 m ist ok, denn das Bergefahrzeug soll ja nicht auch direkt da stehen, wo der andere schon feststeckt.... wäre dann evtl. der zweite Kandidat zum Rauszerren.
und siehe oben - Gurt verkürzen, wenn nötig geht immer irgendwie aber länger machen da wäre ich für ein Rezept dankbar

Vorher Gurte anschlagen - ja eigene Erfahrung nachdem ich auch schon mal im Schlammloch halb unterm Auto gefummelt habe.

Kennzeichen - nicht selbst gehabt aber schon bei der Suche geholfen...

hab da noch ein Bild gefunden - 2007 in Kroatien
zum Glück war da das Wasser relativ sauber und auch nicht sehr tief

Dietmar:
Sehr cool! Liest sich echt wie nen Bericht inner Zeitschrift, in einer der letzten Allradler fand sich sowas auch.

Ich hab mir nen 9m Bergegurt zugelegt, vom Woick mit 7,2to Bruchlast, passende Schäkel auch dabei... war günstig und reicht normalerweise für meine Zwecke...
Letzte Tage noch nen Caddy ausm Matsch gezogen, der Familienvater hatte wohl nicht mit dem aufgeweichten Wiesenboden gerechnet.

Aber gibt sicher auch zahlreiche Bücher übers richtige Bergen, wenn denn die ausführlichen Hinweise vom Dietmar nicht gereicht haben...

Gruß
Christian

EDIT:
Noch vergessen, meist sind die 9m lang und nicht 10m, dann können die auch als KFZ Abschleppseil genutzt werden (doppelt gelegt 4.5m, max. 5m zugelassen)...

Zitat

Original von bug1002

Zitat

Original von QuestMan

3m wäre mir persönl. zu kurz und riskant.

....
Wo wir grad bei den Gurten sind, man sollte doch einen nehmen, welcher mit der Bruchlast beim 7fachen "Eigengewicht" liegt, oder ? Meine wg dem Sicherheitsfaktor.. Also für's Ferkel z.B. nix unter 17t Bruchlast ?
......
MfG
Ralf

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7 fach ist meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig, aber je höher um so mehr Rerserve hat man natürlich.... - Ist dann aber auch eine Frage des Preises.
Und natürlich auch abhängig davon, wie oft man die Ausrüstung einsetzen will/muss.
Ich selbst bin recht häufig im Dreck unterwegs, kann aber so ungefähr an zwei Händen abzählen, wann ich die Bergeausrüstung mal wirklich gebraucht habe - normale Kleinigkeiten wie mal einen abgesackten "Normalo" aus dem Schnee oder vom vermatschten Campingplatz oder vom Feldweg ziehen und ähnliches nicht mitgerechnet.

Ich wollte mir auch mal einen ordentlichen Bergegurt ins Auto legen. Aber zum Glück hätte ich diesen Winter noch nicht mal die Gelegenheit dazu gehabt.
Mir stellen sich aber noch zwei fragen.

Ist das denn Legal jemanden aus dem Graben zu ziehen? Ich weis nicht mehr wann/wie/wo, aber da hat mal jemand behauptet das man das nicht darf, sondern nur ein Professioneller Abschleppdienst.

Und was ist, wenn ich jemanden das Auto zerupfe. Kann der mich dafür belangen?

Da ich mich ja mal für einen Landy interessiert habe schaue ich bei Ausrüstungszeugs auch gerne mal auf dieser Seite nach: Klick

Da ist ja so gut wie alles "Universal". Übrigens. So ne Seite fürs Ferkel wär echt genial

Zitat von oggsi_eggdschen

Zitat von Shepherd [NOT]

Ist das denn Legal jemanden aus dem Graben zu ziehen?

Das als solches ist ganz sicher legal, zunächst.
Wenn der Gute sich dann aber davon macht und eine Sachbeschädigung am Eigentum Dritter ( Hecke, Verkehrsschild, Leitplanke o.ä. ) ohne notwendige Unfallaufnahme zurückbleibt, dann isses Beihilfe zur Fahrerflucht.
Natürlich müssen vorher auch alle Sicherungsmaßnahmen für die Anderen getroffen werden.

Und ja, wenn Du ihm die Stoßstange abreisst, dann hast Du sein Auto beschädigt und bist erstattungspflichtig, völlig egal obs vorher schon beschädigt war oder nicht.

Grüße
O.

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Das mit Beihilfe zur Fahrerflucht dachte ich mir schon.
Und gut zu wissen, dass ich ein Problem habe, wenn ich was bei dem anderen Kaputt mache. Gibts da ne vorgefertigte Verzichtserklärung?

Zitat von oggsi_eggdschen

Nein, eine vorgefertigte Verzichtserklärung hab ich nicht.

Ein "abgesägter" Straßenpfosten wird in Hessen mit ca 300€ incl An-/Abfahrt+Montage berechnet.
Fast immer ist also die Stadt/Gemeinde/Kommune geschädigt, die Sache ist also zumindest meldepflichtig.

Grüße
O.

Mich hat mal einer Abgedrängt und ich bin über eine Insel mit Schild (Nr. 222) drüber gerumpelt. Nachdem der andere nicht einmal angehalten hatte, durfte ich 101€ bezahlen (Bayern). Ich fand das recht günstig An meinem damaligen Auto ist bis auf ein paar schrammen nichts passiert. Der andere wurde nie gefunden.
Aber dass der Straßenpfosten 300€ kostet ist schon heftig.

Weil sich alle so schön auf den Gurt konzentrieren.....
....vergesst halt nicht auf die Untersetzung 4-LOW zu schalten beim Rausziehen, das geht weniger aufs Material (Kupplung im Speziellen)

Hab mir damals nen 6,4 to 9m Bergegurt vom Woick geholt. Bisher nur gute Erfahrungen. Hab selber einige damit rausgezogen (Schnee, Wiesen, Graben) und vor nich allzulanger Zeit hat mich nen freundlicher Landy damit ausm Schlammloch befreit, aus dem ich selber nicht mehr rauskam. Bei dem Gurt hab ich eher Angst um die verrostete Öse am Heck, als um nen gerissenen Gurt...

Gibts auch noch stärker oder länger, für unsere Dicken sollte der aber reichen. Die 9m ergeben gedoppelt ein normales Abschleppseil von 4,5m, was auch recht nützlich sein kann.
Vernünftige Schäkel sollte man natürlich auch haben.

Gruß
Christian