Hallo,
das ist jetzt kein blödes Männergeschwätz, ich leide ein wenig (eigentlich stark untertrieben) unter Ungerechtigkeiten, die mir sehr weh tun und ich weiß wirklich nicht mehr, wie ich damit umgehen soll.
Meine Frau ist in den Wechseljahren. Sie spricht seit über zwei Jahren nur noch in Rätseln mit mir und dies führt fast täglich zu Missverständnissen. Mir geht langsam die Kraft aus, ihre Wünsche zu erahnen und angemessen auf ihre Ansprachen zu reagieren. Ich liebe sie und besitze daher die völlige Bereitschaft, auch ein Stück meiner Persönlichkeit aufzugeben (ist sowieso längst geschehen), um ihr alles recht zu machen, damit sie sich wohl fühlt.
Mein Hauptproblem ist tatsächlich: Ich verstehe ihre Sprache nicht mehr.
Ein paar alltäglich Dinge habe ich inzwischen gelernt:
Wenn sie Fragt: "Gehst du heute noch mal in den Keller?" - bedeutet das: "Gehe in den Keller und hole mir ein Bier...SOFORT". Sie trinkt gerne mal ein Bier, ich gönne es ihr.
Wenn sie fragt: "Was essen wir heute Abend?" - bedeutet das: "Ich habe Hunger". Dies ist eine gefährliche Frage, denn wenn ich darauf eine ehrliche Antwort gebe, was ich gerne essen würde, trifft dies mit Sicherheit nicht ihre Vorstellungen und ich muss mir übelste Schimpftiraden gefallen lassen, warum ich schon wieder zum Griechen will.
Wenn ich allerdings darauf antworte: "Oooch, das ist mir eigentlich egal, wünsch dir was", dann bekomme ich wiederum Prügel: "Immer muss ich entscheiden ... "
Ich weiß nicht, was diesen Mechanismus auslöst, aber es hat System ... was ich auch sage, es passt ihr nicht und sie lässt mich aufdotzen.
Heute durfte ich ein Novum erleben:
Meine Frau sagte: "Gehen wir heute noch mal spazieren?" - Ich habe das als Aufforderung gewertet und völlig unüberlegt geantwortet: "Aber gerne" und hierbei übersehen, dass "heute noch mal" in diesem Zusammenhang eigentlich "ich hab keine Lust" bedeutet und zum Ausdruck bringen sollte: "Komme bloß nicht auf die Idee, mit mir heute nochmal spazieren gehen zu wollen."
Nun mein Problem:
Ich kann mich auf die Fragestellungen meiner Frau, die bislang relativ zuverlässig als Wunsch zu interpretieren waren, nicht mehr verlassen, weil mittlerweile gleichfalls ihre Fragestellungen als Ablehnung zu interpretieren sind.
Gibt es eine Formel für dieses Rätselspiel? Wie kann ich meine Frau besser verstehen? Helfen mir nonverbale Kommunikationsformen und wie erkenne ich diese?