Gibt es Abzocke durch sinnlose Regeln/Überwachung?

Es gibt 72 Antworten in diesem Thema, welches 10.296 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Phryso.

  • Gibt es Abzocke durch sinnlose Verkehrsregeln und –überwachungen?


    Hallo, ...wie versprochen ;)


    In den unterschiedlichsten Themen im Board (die meisten fangen mit dem Satz „bin geblitzt worden“ an) :D, wird immer wieder die Sinnhaftigkeit von Verkehrsüberwachungsmaßnahmen bzw. einschränkenden Beschilderungen an konkret oder allgemein beschriebenen Örtlichkeiten in Frage gestellt. 3 fiktive Beispiele, so oder so ähnlich:


    1. „Bin am Flughafenzubringer mit 75 bei erlaubten 60 geblitzt worden, 22 Uhr, Lärmschutz kann es ja wohl am Flughafen nicht sein, breite, gut ausgebaute, mehrspurige Straße... das ist reine Abzocke.“


    2. „Muss 40,- € berappen, wegen Überholen im Überholverbot, war ne kerzengerade, weit einsehbare Strecke außerorts im Waldgebiet, keine Kuppe und ich habe wirklich niemanden gefährdet... Abzocke.“


    3. „Habe wirklich nur kurz ein Rezept beim Arzt in der Einkaufspassage abgeholt, Parkverbot an total breiter Straße nur unmittelbar vor dieser Einkaufspassage mit vielen Geschäften, vor der letzten und nach der nächsten Einmündung ist kein Parkverbot, obwohl die Straßen- und Verkehrssituation die gleiche ist... Abzocke derjenigen, die nur mal schnell eine Besorgung machen wollen.“


    Bei mir entsteht in diesem Zusammenhang nicht selten der Eindruck, dass sich die „Abgezockten“ eine Rechtfertigung zusammenstricken, um in ihrem Frust über das Knöllchen, vom eigenen Fehlverhalten abzulenken. Ich gehe noch einen Schritt weiter: Die Betroffenen tragen nur die für sie „günstigen“ Umstände in ihrer Rechtfertigung zusammen, die ungünstigen wollen sie gar nicht sehen oder sie können sie nicht sehen.


    Das Phänomen nennt man in der Psychologie Verdrängung.


    Dabei gibt es meist sehr gute Gründe, die einerseits die Straßenverkehrsbehörden veranlassen, Verbote oder Beschränkungen anzuordnen, andererseits die Polizei und Ordnungsämter dazu bringen, deren Einhaltung zu überwachen. Nicht immer sind diese Gründe offensichtlich, manchmal muss man sehr genau hinschauen und nicht selten bleiben sie dennoch verborgen.


    Die Akzeptanz, sich an Verkehrsregeln, Verbote und Beschränkungen zu halten oder eine Strafe hinzunehmen, hängt von deren Transparenz ab, das wissen die Planer, deshalb gibt es neben Vorschrifts- und Richtzeichen auch Gefahrenzeichen und hinweisende Zusatzschilder. Wer mit 45 bei erlaubten 30 mit Zusatzschild „Schule“ oder „Altersheim“ tagsüber geblitzt wird, wird erstens die Klappe halten und zweitens ohne knurren zahlen, tut er das nicht, wird er sich Schimpfwörter gefallen lassen müssen.


    Gehen wir deshalb zurück zu den drei Beispielen:


    1. Vielleicht ist um 22.00 Uhr Schichtwechsel, eine Vielzahl von ortskundigen Flughafenbeschäftigten trifft mit ortsunkundigen Abholern und Bringern zusammen, die sich einem Gewirr von Beschilderungen für Abfahrten und Abzweigen zu den unterschiedlichen Terminals, Parkflächen, Frachtbereichen etc. gegenüber sehen, orientieren müssen, unvermittelt bremsen oder den Fahrstreifen wechseln. Dann sind hohe Geschwindigkeitsdifferenzen extrem unfallträchtig und müssen heruntergebremst werden, auch wenn die Straße gut für 80 ist, wenn man sich auskennt und mit Verkehrsteilnehmern alleine ist, die sich ebenfalls auskennen.


    2. Vielleicht gibt es eine oder mehrere, nicht oder schlecht erkennbare Einmündung(en) zu Erholungsgebiet-Parkplätzen oder Ausflugslokalen. Pkw überholt Lastzug, Lastzug verdeckt die Sicht auf diesen Pkw für den von rechts aus dem „Waldweg“ kommenden Pkw, der noch vor dem LKW nach links abbiegt. Gleichfalls verdeckt der Lastzug die Sicht des überholenden Pkws auf den einbiegenden, der ihm nun plötzlich frontal entgegen kommt.


    3. Vielleicht befindet sich in der Einkaufspassage ein sensibles, gefährdetes Objekt und die Parkverbotszone wurde aus allgemeinpolizeilichen und nicht verkehrsspezifischen Sicherheitsgründen eingerichtet.


    Diese drei Beispiele sollten einen Anstoß geben, nicht nur die „offensichtlichen“ Gründe zu akzeptieren. Es gibt sehr wohl deren, die man nicht gleich erkennt.


    Mir erscheint es in diesem Zusammenhang auch noch sehr interessant, dass es wohl Verkehrsregeln und deren Überwachung gibt, die zumindest in diesem Forum grundsätzlich nicht angezweifelt werden und auch kaum mal „bin erwischt worden“ angesprochen wird. Tut dies dennoch jemand, wird er regelmäßig ausgebuht. Dies spricht sowohl für die Akzeptanz der Regel, als auch für die Akzeptanz deren Überwachung, z.B:


    - Abstand
    - Trunkenheit im Straßenverkehr


    Woran liegt das wohl? Etwa, weil man bei beiden Themen keine Umstände konstruieren kann, die einen Verstoß als „sozialadäquat“ rechtfertigen könnten? Die Straße war breit genug für meine Schlangenlinien, außer dem Zeitungsausträger war auch noch niemand unterwegs, warum stellen die sich so an, dass ich 2,2 Atü gepustet hab? Konnte schließlich die dritte Bremsleuchte des Vorvormannes sehen, warum Abstand halten?


    Aha! Geht nicht!


    Dann sind wir wieder bei dem Thema: Ich mache mir meine Verkehrsregeln selbst, ich kann ja begründen warum. Starenkästen sind Abzocke, weil ich die Verkehrsregel nicht akzeptieren will, dass innerhalb geschlossener Ortschaften 50 gilt. Ich baue mir ein paar Rechtfertigungsgründe (Industriegebiet, 4 Uhr morgens, keine Sau unterwegs) hinzu und schon darf ich 60 fahren. Der Nächste hat noch eine persönliche Idee (Straße trocken, gut ausgebaut) und hält dann 70 für sich als sozialadäquat.


    Das ist doch abartig!


    Dieser Themenstart soll aufzeigen, dass man sehr vorsichtig mit Aussagen umgehen sollte, bestimmte Überwachungsmaßnahmen seien Abzocke oder auch bestimmte Beschilderungen würden angebracht, um Abzockemöglichkeiten zu schaffen. Die Hintergründe liegen oft im Verborgenen.


    Der Themenstart soll auch aufzeigen, welche Mechanismen zu solchen Behauptungen führen, dass sie das eigene Ego durch Verdrängung schützen, weil es so leicht ist, die Schuld für eigene Verfehlungen auf andere zu schieben.
    Vielleicht kennt jemand „reale“ Beispielssituationen für Beschränkungen und deren Überwachung, die bei oberflächlicher Betrachtung beim Unwissenden Kopfschütteln hervorrufen


    Vielleicht kennt auch jemand solche Beispielssituationen, die er bei bestem Willen nicht nachvollziehen kann und wir finden tatsächlich keine Erklärung und einen Fall von Abzocke steht im Raum. Dann kann man auch mal der Behörde auf den Keks gehen und von seinem Anfrage- und Beschwerderecht gebrauch machen.

    Gesendet mit Victorinox Swisstool MacGyver Edition

  • Hi Trecker, mal wieder sehr ausführlich :perfekt: ich antworte dementsprechend auch mal ausführlich :D


    Wie Lovejoy schon sagte: hast ja grundsätzlich vollkommen recht, grade das "sich in der Opferrolle gefallen und dabei nicht alleine sein" ist natürlich eine sehr menschliche Angewohnheit. Trifft bei mir zu großen Teilen auch zu, die Einsicht folgt zumeist nach ein paar Tagen. Abgesehen vom Falschparken vorm Haus, wie im anderen Thread beschrieben. Da werde ich nie Verständnis für erlangen :tml:


    Aber nochmal - ich möchte in keiner Weise Verkehrsverstöße, insbesondere vorsätzliche, rechtfertigen oder als Kavaliersdelikte abtun; hier gehts jetzt vorrangig um den Verdacht der "Abzocke".



    Zum Thema:


    Es ist natürlich richtig, dass man nicht immer überblickt, welche Gefahren lauern könnten. Aber dass dies durch eine gewisse Ortskenntnis relativiert wird, ist zwangsläufig. Wenn dann auch noch nicht an der evtl. vorhandenen offensichtlichen Gefahrenstelle sondern 300 Meter dahinter kontrolliert wird, dann drängt sich das Gefühl der Abzocke schon auf (wobei man das Wort "Abzocke" vielleicht ersetzen sollte durch "überzogen", Abzocke hat immer so einen leicht kriminellen Unterton). Oder in deinem Beispiel: anstatt eines Flughafens eine Einkaufsmeile, die nachts definitiv geschlossen hat.


    Ein Beispiel aus meiner Umgebung: bei uns in der Nähe ist eine 30er-Zone, wo sehr viele Kinder am Straßenrand spielen. Ich fahre diese Straße ca. 4 mal täglich, und fahre sie - seit mir ein Kind in die Seite gerannt ist - maximal noch mit 20 (davor wie erlaubt 30 km/h). Die meisten Autofahrer fahren hier auch nicht zu schnell, trotzdem fahren gelegentlich auch welche mit geschätzten 50 km/h durch. In dieser Straße habe ich noch nie den weißen Golf Variant (="unser" Radarfahrzeug hier) stehen sehen. Obwohl die Gefahr um ein Immenses höher ist als bei zb 61 kmH in einer an und für sich übersichtlichen 50er Zone. Auch hier drängt sich mir der Eindruck auf, dass sich pro Stunde mit meinetwegen 10 zu schnellen Fahrzeugen in der 50er Zone mehr verdienen lässt als mit einem zu schnellen in der 30er Zone, trotz des - wie gesagt - offensichtlich größeren Gefährdungspotentials.


    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, meine noch auffindbaren Strafzettel zusammenzusuchen. Hierbei fiel mir auf, dass in sämtlichen Straßen stellenweise oder uhrzeitspezifisch durchaus Gefährdungspotential besteht, jedoch auch bei nachhaltigem Nachdenken mindestens ein Drittel (sodenn ich mich noch an die genaue Stelle erinnerte) - wie oben bereits erwähnt - nicht an der eigentlich gefährlichen Stelle/zum eigentlich gefährlichen Zeitpunkt ausgestellt wurden.


    Desweiteren erscheint mir die momentane Gesetzeslage den Ländern ganz gut entgegenzukommen. Wenn ich sehe, wieviele "harmlose" Strafzettel ich bislang bekommen habe und das ins Verhältnis setze zu dem bislang "erreichten" einen Punkt in flensburg (btw zustandegekommen in einer 30er Zone, wo ich mir nicht sicher war ob 50 oder 70 erlaubt sind und deshalb lieber 51 gefahren bin, also auch eher zufällig) ist mir vollkommen schleierhaft, wie man genug Punkte für ein Fahrverbot zusammenbekommen kann. Dass die laschen Strafen hier keinen jucken, ist doch auch bei denen da oben bekannt. Wieso werden hier keine drakonischen Strafen eingeführt wie in andern Ländern? Meinetwegen auch gerne zb. 3 mal auffallen = 3 Monate Führerschein weg. Da wäre der Lerneffekt doch garantiert größer. Vielleicht, weil es durch die Unmengen "wegfallender und nebenbei bezahlter Kleinststrafen" gesamtdeutsch gesehen mittel- und langfristig zu Ausfällen im hohen Millionenbereich käme? Ist nur so ein Verdacht, dass hier finanzielle Interessen über den vorgegebenen Interessen des Allgemeinschutzes stehen.



    Noch eine Ergänzung zu deinem Gesichtspunkts "Anarchie" (jeder beschließt die richtige Geschwindigkeit selbst): hierbei wird sehr oft nur von sich selbst ausgegangen und vergessen, dass Verkehrsregeln vor allem dazu dienen, die schwächsten und unfähigsten Verkehrsteilnehmer unter anderem auch vor deren eigenen Fehlern zu schützen. Diese sind der Maßstab, wonach sich die Festlegung von Verkehrsregeln richtet. Ist mir zb bewusst geworden, nachdem mir (s.o.) ein Kind ins Auto gelaufen ist. Ich glaube da herrscht noch viel Nachholbedarf in den Köpfen, es darf eigentlich nicht erst was passieren, damit etwas eingesehen wird.




    Gruß

    "Peg, das liegt einfach daran, dass wir nicht die selben Leute mögen. Zum Beispiel magst Du Dich"



    [schild]Original by Al Bundy[/schild]

    Einmal editiert, zuletzt von Huba ()

  • Ich habe da mal eine Frage an den geschätzen Herrn Trecker :D


    Warum werden währen der Stoßzeiten keine Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt?


    Beispiel: Hier im Ort ist eine 30-er Zone, in der ein Kindergarten ist und durch die langgezogene Kurve auch sehr unübersichtlich. Ist also mehr als verständlich, daß dort 30 ist. Geblitzt wird aber *immer* zwischen 13:00 und max. 15:00 Uhr, wenn fast kein Verkehr ist. Ist es zur Rush-Hour zu gefährlich oder macht es zuviel Arbeit, wenn zuviele geblitzt werden?


    Was mich immer wieder wundert ist, daß die, die dort mit 50 oder 60 fahren meist Mütter und Väter sind, die ihre Kinder vom Kindergarten abholen und von der nahegelegenen Schule :rolleyes:

    Tell a person there are 300 billion stars in the universe
    and they'll believe you.
    Tell them a bench has wet paint on it and
    they'll have to touch it to be sure.

    • Offizieller Beitrag

    Schöne Ausarbeitungen von Huba und Trecker!


    @ Trixter


    Messkommandos haben oft normale Arbeitszeiten. Deswegen oft vormittags von 9-11 und nach dem Mittag von 13-15 Uhr. Das Gerät muß wieder abgebaut werden und zurück zu Dienststelle. Vor 7 Uhr und nach 17 Uhr wird deswegen kaum mal gemessen.

    04.05.06/17.12.09 - Die beiden schönsten Tage meines Lebens!
    08.09.07 - Der drittschönste Tag meines Lebens!


    Wäre ich der liebe Gott, dann wär ich hier der Supermod! - powered bei Y.

  • Naja, dann würd ich hier gerne mal nen beispiel geben, wo du mir mal erklären kannst, was da der versteckte Sinn ist, der sich mir nicht erschließt.


    Also Freundin wohnt in ner ziemlich dicht bevölkerten Ecke der Stadt. Kommen so auf 10 Parkplätze 12 Autos. Nun kann man sich ja leicht ausrechnen, das es da ein leichtes Defizit gibt. Sieht dann halt so aus, das an einer Straße wo der Bürgersteig extrem breit ist, (schätze 5m eher mehr)so ab 20 Uhr auch dort geparkt wird. Hab mich da auch mal Abends hingestellt und oh Wunder, hatte nächsten Morgen nen Ticket dran. Soweit so gut. Naja jedenfalls ein paar Tage später, bin ich Nachts nochmal mit dem Hund raus und sehe wie ein Mannschaftswagen der :pol: die Straße runtergefahren kommt. Bin ja von Natur aus nicht neugierig und wartete mal was nun passiert.


    Besagter Mtw hält also an der ecke an, 6 Mann springen raus und pflastern alle Pkw die irgendwo im Halteverbot stehn, also auch die auf dem Bürgersteig mit Knöllchen zu. Und nix da, von wegen Feuerwehr oder sonstwer könnte evtl nachts da nicht durch oder die Leute würden mit ihren Wagen da irgendwas versperren. Auf dem Bürgersteig hätte immer noch ein Panzer durchfahren können und auf der Straße ist ja parken erlaubt, nur halt aufm Gehweg nicht.


    Für mich sah das aus, als würde die von der Einsatzbereitschaft nachts da Knöllchen verteilen, um sich mal n bisschen die Beine zu vertreten, weil sie sonst grad nix zu tun haben.

  • Danke Busfred! Daran habe ich gar nicht gedacht.

    Tell a person there are 300 billion stars in the universe
    and they'll believe you.
    Tell them a bench has wet paint on it and
    they'll have to touch it to be sure.

    • Offizieller Beitrag

    Sieht so aus. Rechtens ist es doch auch.


    Habe auch mal in FFM nen Ticket deswegen gefangen.


    Ich habs bezahlt und 4 Jahre vorher gings gut. Manchmal muß man in der Großstadt eben auf dem Gehweg parken. Bei mir von 22-6 Uhr zB.


    Immernoch billiger als abends ewig Ehrenrunden fahren und das Taxi zu nehmen.


  • Ich hoffe, jetzt beim Quoten (zum Zwecke des deziderten Eingehens) nicht deine Kernaussagen zerrissen zu haben, wer alles nachlesen will kann es ja oben.


    Das war ein bemerkenswerter Beitrag, Huba, :respekt:.


    Du sprichst folgende, kritikwürdigen Punkte an:


    a) Überwachungsmaßnahmen geschehen örtlich nicht auf den Punkt (300 m dahinter)


    b) Überwachungsmaßnahmen geschehen überhaupt nicht, wo sie hingehören (nie den weißen Golf gesehen)


    c) Überwachungsmaßnahmen geschehen nicht zur richtigen Zeit



    ...habe ich das richtig herausgelesen?



    zu a) Manchmal geben "exakte" örtliche Gegebenheiten keine geeigneten Überwachungsstellen (Messstellen) her. Es kann dort sowohl technisch als auch taktisch unmöglich sein, eine wirkungsvolle Verkehrsüberwachung durchzuführen. Dann ist ist eine "um 300 m versetzte" Überwachungsstelle" besser, als gar keine. Siehe auch b).


    b) Einerseits beschwerst du dich über versetzte Messstellen, andererseits darüber, dass es gar keine gibt? (Vgl. a)) ...das wirst du mir erklären müssen.


    c) Der Zeitfaktor ist pragmatisch zu sehen. Busfred hat dazu schon etwas gesagt. Das ist ein Thema, an dem noch zu basteln ist und ich werde daran basteln. Ich warne alle Verkehrsteilnehmer Busfreds Beitrag dahingehend zu interpretieren, nach 17.00 ungestraft rasen zu können ... das geht mal so was von in die Hose ...

    Gesendet mit Victorinox Swisstool MacGyver Edition


  • Das waren möglicherweise völlig frustrierte Polizeibeamte, die sich geärgert haben, dass sie Nachtdienst haben und wach bleiben müssen, während irgendwelche Verkehrsteilnehmer über Bodenhydranten oder Schachtdeckeln abparken und sich dann in ihrem Bettchen die Eier kraulen.


    Vielleicht haben sie aber auch nur geguckt, ob noch ein Rollstuhlfahrer zwischen Hauswand und geparktem Auto durchkommt und nicht auf die Fahrbahn muss, wo die Gefahr, von einem 40-Tonner überrollt zu werden, ungleich höher ist und deshalb Knöllchen geschrieben.


    Frage doch einfach mal nach, @ Silvermachine und stelle das Ergebnis deiner Anfrage hier ein. Falls du nicht wissen solltest, wo du anfragen kannst, nenne doch einfach mal die Örtlichkeit. ... ich verrrate es dir dann...

    Gesendet mit Victorinox Swisstool MacGyver Edition

  • Hätte auch ein Beispiel:


    Bei uns gibt es in der Stadt ein Kraftfahrstraße, die als Autobahnzubringer dient! 2 Spuren für jede Richtung, links und rechts auf beiden Seiten komplett Leitplanke und ein Standstreifen ist auch vorhanden. Innerorts ist sie mit 80km/h und 800m weiter nach dem Ortsausgangsschild mit 120km/h! Straße verändert sich kein bisschen. Es gibt eine Abfahrt innerorts und eine weitere außerorts, die beide baugleich sind á la Autobahn mit ausreichendem Verzögerungsstreifen.


    Wenn ich ehrlich bin fahre ich auch immer um die 100 km/h innerorts weil ich keine Begründung sehe! Und unter einer Brücke steht öfter mal das geliebte kostenlose Passfoto-Fahrzeug!


    Begründung wegen Ortsunkundigen sehe ich nicht, da es auf einer BAB nicht anders ist, und diese tlw. freigegeben sind! :stichel:


    ?( ?( ?(


    Ich fahre dort aber bewusst zu schnell und wenn es mich erwischen sollte, werd ich auch zahlen, weil es ja nunmal ne feststehende Regel ist mit der Begrenzung!



    Generell ist das aber immer so mit der menschlichen Psyche. Es werden sich die Argumente immer so hingelgt, wie man sie braucht! Das liegt in der Natur des Menschen und geschieht meist unbewusst. Der Mensch will sich gegenüber anderen nunmal immer rechtfertigen und seine "richtig gedachte" Entscheidung gutheißen. Diesen Effekt zu überlisten ist die Kunst.
    Und ich denke, dass es jedem immer schwer fällt Einsicht zu zeigen, weil man denkt es würde Schwäche nach außen zeigen. Aber eben genau das nicht. Sondern Einsicht zeigt pure Stärke! Dann hat man den beliebten "Arsch in der Hose"!


    Ist zumindest meine Meinung!!



    Mfg

    Wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was" sondern bei "Das ist so!"


    Zu den riesigen Nebelwirkungen essen Sie die Packungsbeilage und sagen Sie Ihrem Arzt, sie sind Apotheker.

  • Zitat

    Original von Trecker
    Frage doch einfach mal nach, @ Silvermachine und stelle das Ergebnis deiner Anfrage hier ein. Falls du nicht wissen solltest, wo du anfragen kannst, nenne doch einfach mal die Örtlichkeit. ... ich verrrate es dir dann...


    Berlin Wedding, Koloniestr. Ecke Gotenburgerstr.

  • Zitat

    Original von Bisamratte
    Ich fahre dort aber bewusst zu schnell und wenn es mich erwischen sollte, werd ich auch zahlen,



    :wand: :wand: :wand: :wand:

  • Zitat

    Original von Mr. Lovejoy

    Zitat

    Original von Bisamratte
    Ich fahre dort aber bewusst zu schnell und wenn es mich erwischen sollte, werd ich auch zahlen,



    :wand: :wand: :wand: :wand:



    ?(


    Gib mir ein vernüftiges Gegenargument!!

    Wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was" sondern bei "Das ist so!"


    Zu den riesigen Nebelwirkungen essen Sie die Packungsbeilage und sagen Sie Ihrem Arzt, sie sind Apotheker.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bisamratte ()

  • Zitat

    Original von Kubek
    Schöner Thread =)


    Und das beste, Kuhhhbeek


    ES FÄNGT ERST AN ! :D :lachwalzen: :lachwalzen:


  • Es ist nicht ohne Grund so, das nach ner 50er Zone erst die 80er kommt, und dann erst die 120er...


    Das der Verkehr langsamm in fahrt kommt und es kein Chaos gibt...


    Is das selbe wie hier in Nbg...von unbeschrängt auf 120...dann 80...dann 60..und dann is mer in der Stadt drinn..


    was meinst du was da los wäre wenn direkt "50" komen würde?


    Man merkt es ja schon auf der Autobahn wenn mal das Schild "unbeschränkt" kommt...da wird direkt losgehämmert und gedrängelt wa sdas Zeug hält !

  • sind aber auch viele sinnlos weil sie aufgrund fehlender einschränkungen generell gelten.


    BSP: in coswig/anhalt steht ein stopschild an einer stelle, an der man nur nach rechts abbiegen kann (schild gilt nur für rechtsabbiegerspur, die linksabbiegerspur mündet auf den 2spurigen ring). meine frage an den zuständigen beamten der straßenmeisterei (da hammer ma netzwerk gelegt, also konntich gut fragen :D) war also warum das schild da is.
    seine antwort: das steht dort, weil lkws sonst bei zu schneller fahrweise in den gegenverkehr kommen könnten. aha! interressant das trotzdem dauernd billen da stehen und pkw-fahrer bei nichtbeachtung raus ziehen und zur kasse bitten. aufgrund einer für sie nicht sinnvollen regelung...


    das hängt damit zusammen das es das schild "stop" nicht in verbindung mit dem "nur für lkw"-schild gibt. is aber auch scheisse. das hätte man an jener stelle also auch mit einer schönen "10Km/h nur für LKW" lösen können. dann wär aber nix mehr da was die stadtkasse aufbessert:


    ferner wird hier in der nähe auf ner tempo100 strecke (2spurig) auch gern mal ne 30 aufgeklappt (da is wegen einer ampel eine 70er zone, und danach wäre wieder 100). die ersten paar male NUR zum blitzen, aber da da viele nicht bezahlt haben/mussten weil sie sich beschwert haben machen die dabei jetzt immer lkw-kontrolle. da würde aber auch ne 50 reichen, mal davon ab das die lkws in parklaschen geleitet werden und eigentlich gar keiner auf der strasse rum springen muss. wenn mans so sieht wäre wenigstensne 70 angebracht. ich bin nicht der meinung das man da mit 110 vorbei blasen muss wenn menschen neben der fahrbahn sind, aber 30 müssen auch nich sein. zumal das wie gesagt gern zum blitzen genutzt wird.


    ich persönlich fahre grundsätzlich 10km/h lt tacho zu schnell, was aber in gewissem maße durch den vorlauf (gemessene 10% gegenüber gps) ausgeglichen wird. und an stellen die ich kenne und wo es mir völlig sinnfrei vorkommt auch mehr. zu diesem beispiel kann ich die a9 nennen, in richtung dessau. alles frei, 3spurig, und dann steht da völlig grundlos zwishen vockerode und dessau süd ne 120, die danach wieder aufgehoben wird. dort wurden am pfingstwochenende 4000pkws geblitzt, der schnellste mit 240. da dort nix is, weder kurven noch hindernisse/fahrbahnverengungen/ausfahrten etc ist das denke ich definitiv nur zum stadtkasse aufbessern gedacht...




    mfg maik


    p.s.: ich bin kein raser, ich wollte nur aufzeigen das man jeden sachverhalt von 2 seiten sehen kann

  • @ Bisamratte:


    Sieht mir in dem Fall stark nach Lärmschutz aus, oder so wie Mr. Lovejoy beschrieb und die Geschwindigkeitsbeschränkung deshalb nicht ganz aufgehoben wird, um nicht die Situation "Positionierung auf die besten Plätze für den fliegenden Start" zu provozieren. Das macht man gewöhnlich bei hoher Verkehrsdichte dann so. Folgt noch weiter außerhalb der Stadt eine Aufhebung der 120? Achte mal in diesem Zusammenhang auf die Bebauungsgrenze und gib erneut Laut, würde mich wirklich interessieren.


    Gibt es dort wo Abfahrten sind auch Auffahrten?


    Auch Lärmschutz ist übrigens eine vernünftiges Argument ;)



    @ Silvermachine:


    Formmailer Polizei Berlin: klick


    Trau dich, die beißen nicht. Aber dass das Parken auf dem Gehweg nicht erlaubt ist (es sei denn durch Verkehrszeichen 315 ausdrücklich gestattet), weißt du wohl schon? Es könnten auch Brandschutzgründe sein, dass die Feuerwehr die Fläche benötigt, um im Brandfall Leiterwagen stellen zu können. Wie hoch sind die Häuser dort? Wenn der Gehweg so breit ist und die Feuerwehr auf der Straße steht, kann es sein, dass sie die Leiter nicht weit genug ausfahren kann.



    @ busfred:


    In Frankfurt am Main gab es unter dem Oberbürgermeister Walter Wallmann tatsächlich mal eine Anweisung an sein Ordnungsamt, Parken auf Gehweg, dort, wo eine Restgehwegbreite von 100 cm gemessen werden kann, nicht zu beanstanden. Er bat den damaligen Polizeipräsidenten darum (ich glaube es war Dr. Gemmer) dass die Landespolizei gleichfalls so verfahre. Davon wirst du mal "profitiert" haben, weil diese "informellen Regelungen" bis heute noch in den Köpfen unserer "älteren Kollegen" schlummert.

    Gesendet mit Victorinox Swisstool MacGyver Edition