Serviceintervall - sinnvoll oder Geldschneiderei?

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 6.788 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von razor.n16.

  • Hallo zusammen,


    da ich keine allzu hohe Kilometerleistung habe, ist die 20.000-Kilometer-Marke bei mir erst nach drei Jahren erreicht worden. Also habe ich mich erst jetzt zur ersten Inspektion angemeldet und dabei erfahren, dass ich unwahrscheinliches Glück hatte, was die Garantie betrifft. Ich hätte nämlich jährlich eine Inspektion machen müssen, um den Garantieanspruch zu behalten.


    Das hat mich veranlasst, ein wenig zu recherchieren. Eine wirklich amtliche Richtlinie zum Serviceintervall konnte ich nicht ausfindig machen, die häufigste Meinung war: Das Serviceintervall beträgt 20.000 Kilometer oder einmal im Jahr, je nachdem, was zuerst eintrifft.


    Technisch gesehen gibt es keinen Grund für eine jährliche Inspektion, besonders nicht in den ersten fünf Jahren. Verschleiß und Verbrauch richten sich ausschließlich nach den gefahrenen Kilometern. Auch mein Juke sagt das gleiche, der nämlich hat mich nach 20.000 Kilometern zur Inspektion geschickt (Display).


    Meiner Meinung nach darf der Händler die Garantie nicht ablehnen, wenn man sich an das im Wagen angezeigte Serviceintervall hält. Ich finde, die jährliche Regelung bei Neuwagen bis 5 Jahre ist reine Geldmacherei, um die Werkstatt auszulasten.


    Wie seht ihr das? Wie handhaben das eure Werkstätten?


    Grüße, Nexo

  • 20.000km oder einmal im Jahr... was ist daran so schwer zu verstehen?!


    Garantieanspruch gleich Null wenn man sich nicht dran hält.

  • Das schöne ist ja, dass die Garantie im Gegensatz zur gesetzl. Gewährleistung relativ frei gestaltet werden kann.
    Wer sich nicht an die vereinbarten Regeln hält hat halt Pech gehabt.


    In meinem Display steht: xx.xxx km / yy Monate bis zur nächsten Wartung - Aber ich fahre ja auch keinen Nissan...

  • Auch meine Meinung.


    Kein Autohersteller lässt hier einen Interpretationsspielraum in seinen Garantiebedingungen (schwarz auf weiß).
    3 Jahre altes Motoröl möchte ich auch nicht im Motor haben :wand:


    feti

    19.11.2010: P10-Langstreckentest unfreiwillig nach 11,2 Erdumrundungen beendet ;(

    09.12.2010: P10-Langstreckentest reloaded, back in business :] aktuell 333.104 km

    bis 02.11.2022: Sternenkreuzer W140 Endstand 447.980 km

    ab 07.11.2022: Sternenkreuzer W211 aktuell 260.000 km

  • Rechtlich/Technisch gesehen bist Du natürlich nicht in der Pflicht zu den Inspektionen zu fahren.
    Technisch/Rechtlich gesehen ist dann aber auch der Hersteller/Händler nicht in der Pflicht im Schadenfall zu zahlen.


    Steht sicher in den Vertragsunterlagen.



    "Wie handhaben das eure Werkstätten?":


    Deine Werkstatt kann dafür nichts.
    Die haben sogar alles genau richtig gemacht und Dich auf Deine Garantiebedingungen hingewiesen.

  • Bei knapp 600km im Monat fahr ich Taxi oder Roller/Motorrad, und kauf mir kein Auto. Oder mit den öffentlichen.

  • Bei knapp 600km im Monat fahr ich Taxi oder Roller/Motorrad, und kauf mir kein Auto. Oder mit den öffentlichen.

    Eine 08/15 Aussage die weder was mit dem Tread zu tun hat, noch jemandem hilft der nicht in der Stadt wohnt wo alle 3 min ne S-Bahn fährt.

  • also beim navara war sogar die Empfehlung bei 3000km das erste mal öl zu wechseln das habe ich auch so gemacht habe das aber selber gemacht und ich denke selbst damit erlischt schon die garantie


    wenn einem das Auto oder der Motor was wert ist wechselt man eh alle 10000 bis 15000 das öl


    jedes jahr Service intervall halte ich für übertrieben (meine Meinung die zum garantieverlust führen würde ) es kommt drauf an wie du fährst und wie lange


    wenn die 20000km in 20 touren a 1000km abgespult werden wird das öl auch in drei jahren nicht gross verschlissen sein fährst du viel Kurzstrecke Auto an Auto aus dann ist das öl möglicherweisse schon nach einem jahr hin


    und da keine individuelle lösung für das Problem vorhanden ist eben die regelung alle 20000km oder jedes jahr sonst garantie verlust .


    mir ist klar das beim Service mehr gemacht wird als das öl aber mit pollenfilter Bremsflüssigkeit usw verhält es sich ja gleich

    PRIMERA P11 the dark night "edition"


    IT´S A DRIVERS CAR

  • Ein Service Intervall hat [lexicon]imho[/lexicon] durchaus seine Berechtigung. Ob jetzt eine statische (alle 20000km oder 1x im Jahr) so viel schlechter ist wie eine dynamische Lösung wie z.B. beim X390 sei dahingestellt. Ich sehe die Werkstatt mit dem 325xi im Prinzip häufiger - dafür aber nicht so umfangreich und immer nur auf einen verschleißbedingten Teilbereich (z.B.: Bremsen vorne, Bremsen hinten, Zündkerzen, Öl usw....).


    Niemand wird bestreiten, dass das Wechseln von Flüssigkeiten ab und an Sinn macht; niemand wird bestreiten, dass Kontrolle ab und an Sinn macht.
    Insofern hat auch das Ansteuern der Werkstatt seinen Sinn - wenn man es nicht selbst macht. Und dass ein Hersteller innerhalb der Garantiezeit lieber von "seinen eigenen Leuten" nachschauen lässt - es ist verständlich.


    Also - auch wenn es manchmal finanziell weh tut - klares JA meinerseits zu Serviceintervallen. Zu Mal es ja auch eine gewisse Sicherheit vermittelt und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass man ohne technische Probleme ans Ziel kommt.


    Schönes Wochenende


    Euer


    MaxJ30

    Life is a short trip - Don`t drive boring cars..!!!

  • JEDE Garantie ist mit bestimmten Bedingungen verknüpft, an die sich der Kunde halten muß, sonst erlischt die Garantie.
    Die Bedingungen sind nicht persönlicher Natur sondern technischer Natur, da der Hersteller zwar sein Produkt ABER nicht jeden einzelnen Kunden kennen kann, was selbsterklärend ist ;)
    Der Hersteller muß bei der Festlegung der Bedingungen desweiteren nicht von der durchschnittlichen Nutzung oder minimalsten Nutzung, sondern von der MAXIMALSTEN Nutzung seines Produktes unter ungünstigsten Bedingungen ausgehen ..... was hier beim Thema Auto dann vermutlich 20000km pro Jahr sind, die aber nur durch unzählige Kurzstrecken "erfahren" wurden in extrem heißen, kalten oder nassen Regionen.
    Somit hat der Hersteller dann GLOBAL funktionierende Bedingungen formuliert, damit JEDES Auto unter JEDER Bedingung RECHTZEITIG von einem Fachmann oder Fachfrau gewartet werden kann, bevor Negativereignisse technischer Natur eintreten könnten.


    Wenn man nun das Produkt minimalst in einer gemäßigten Klimazone nutzt, empfindet man es vielleicht als Geldschneiderei ... es ist aber keine aus zuvor erwähnten Gründen, denn der Hersteller kann nur schwerlich jeden Endverbraucher, Einsatzort und Einsatzart beurteilen ;)

  • Die Serviceintervalle stellen die vom Hersteller festgelete "MIndestwartung" dar.
    Schaut doch mal in den Serviceplan, da finden sich noch genug Punke wie "unter erschwerten Bedingungen" oder "bei Anhängerbetrieb".



    feti

    19.11.2010: P10-Langstreckentest unfreiwillig nach 11,2 Erdumrundungen beendet ;(

    09.12.2010: P10-Langstreckentest reloaded, back in business :] aktuell 333.104 km

    bis 02.11.2022: Sternenkreuzer W140 Endstand 447.980 km

    ab 07.11.2022: Sternenkreuzer W211 aktuell 260.000 km

  • Also, das ist wirklich toll, wie ihr alle die Vorschriften und Vertragsbestimmungen kennt, und dass ein Serviceintervall sinnvoll ist, habe ich auch nie bestritten. Meine Frage war nur: ist ein zeitliches Serviceintervall sinnvoll? Wenn ich beispielsweise einen Neuwagen im ersten Jahr lediglich 7.000 Kilometer fahre, gibt es wirklich keinen sinnvollen Grund, zu einem Service gezwungen zu werden, um seinen Garantieanspruch zu behalten. Hier geht es ausschließlich darum, die Werkstatt besser auszulasten und beim Kauf erteilte Rabatte über die Werkstatt wieder zurückzuholen.


    Also Leute: Etwas weniger vorauseilenden Gehorsam, und etwas mehr kritische Distanz, dann können die Hersteller und Autohäuser sich nicht so viel mit uns erlauben.

  • Wenn du 7000km mit ständigen Kurzstrecken bewältigst wäre es auch sinnvoll nach einem bestimmten Zeitraum das Fahrzeug zu warten. Da die Käufer sehr unterschiedliche Fahrprofile haben wird ein guter Mittelweg gewählt.


    Ich habe schon öfters negatives über zu langen Zeiträume bei VWs longlife Service gelesen. Da sollen die Motoren wohl ganz schon verdrecken.


    Gesendet von meinem GT-I8190 mit Tapatalk 2

  • Also, das ist wirklich toll, wie ihr alle die Vorschriften und Vertragsbestimmungen kennt, und dass ein Serviceintervall sinnvoll ist, habe ich auch nie bestritten. Meine Frage war nur: ist ein zeitliches Serviceintervall sinnvoll? Wenn ich beispielsweise einen Neuwagen im ersten Jahr lediglich 7.000 Kilometer fahre, gibt es wirklich keinen sinnvollen Grund, zu einem Service gezwungen zu werden, um seinen Garantieanspruch zu behalten. Hier geht es ausschließlich darum, die Werkstatt besser auszulasten und beim Kauf erteilte Rabatte über die Werkstatt wieder zurückzuholen.


    Also Leute: Etwas weniger vorauseilenden Gehorsam, und etwas mehr kritische Distanz, dann können die Hersteller und Autohäuser sich nicht so viel mit uns erlauben.


    Das hat sehr wenig mit vorauseilenden Gehorsam, und etwas mehr kritischer Distanz zu tun, wenn man aus technischem Sachverstand heraus diese Herstellerbedingungen versteht im Gegensatz zu anderen, die die Verstehenden dann auch noch dafür kritisieren, daß sie hier technisch kompetent erklären, warum es so ist, wie es ist :O


    Also Threadersteller: Etwas mehr technischen Sachverstand, und etwas weniger Kritik an anderen Usern, dann kannst du dir vielleicht hier NOCH was erlauben ;)

  • Moin Moin


    Zuerst einmal sollte man unterscheiden zwischen Gewährleistung und Garantie.
    Eine Gewährleistung ist eine Mängelhaftung, abgesichert durch die Gesetzgebung, befristet auf 2 Jahre. Danach greift die Garantie, welche eine freiwillige Leistung des Herstellers ist.


    Was mich jedoch skeptisch macht, ist die Tatsache, Garantiezeiträume unterscheiden sich gravierend von 3 Jahren bis zu 5 Jahren je nach Hersteller.
    Das bedeutet doch, alle Hersteller die keine Garantie geben (Daimler, BMW usw.), bauen sich dadurch eine ...zigfache Sicherheit ein.
    Hersteller wie KIA hingegen bieten max 5 Jahre an. (Nach Ablauf der Gewährleistung)
    Da kann ich den jährlichen Serviceintervall verstehen.
    Alle anderen zocken doch nur ab, oder vertrauen ihren eigenen Produkten nicht.

  • Nichts gegen Daimler! Man mag das Unternehmen und deren Produkte betrachten wie man will...


    ...aber Dank regelmäßigen Serviceintervall musste ich die ersten 8 Jahre nichts selber bezahlen beim A170CDI (und das war erheblich, so dass ich bei einer Aufzählung hier die Lust verlieren würde... - Anmerkung des Verfassers)


    MaxJ30

    Life is a short trip - Don`t drive boring cars..!!!

  • Jeder Neuwagenhersteller verarscht seine Kunden nach Strich und Faden.


    Deswegen gibt's in unserem Hause nur Gebrauchte unter 5000€ und über 150.000km.

  • Jeder Neuwagenhersteller verarscht seine Kunden nach Strich und Faden.


    Deswegen gibt's in unserem Hause nur Gebrauchte unter 5000€ und über 150.000km.


    Ob ein niedriger Preis und ein hoher Kilometerstand ein Schutz gegen "Verarsche" im Allgemeinen ist bleibt dahingestellt. Überhaupt - Definiere: VERARSCHE


    MaxJ30

    Life is a short trip - Don`t drive boring cars..!!!